Städtepartnerschaft Forza d'Agrò Marktoberdorf
Benvenuti a Forza!
Mit intensiven Eindrücken ist die Marktoberdorfer Reisegruppe aus Sizilien zurückgekehrt

Langsam schraubt sich der Bus die vielen Serpentinen zum kleinen Bergdorf Forza d’Agrò hinauf. Der Blick hinab auf das blaue Meer und die weit unten liegenden Dörfer wird immer spektakulärer und wird die Reisegruppe die Woche über begleiten. Nach der herzlichen Begrüßung in der Bar Souvenir, die zum täglichen morgendlichen Treffpunkt wird und in der Giovanni, der schon 30 Jahre in Marktoberdorf gearbeitet hat und mit einer Mischung aus italienischem und Allgäuer Einschlag redet, wird die Reisegruppe auf ihre Unterkünfte verteilt. Das Programm für diese Woche ist eng getaktet, und so steht kurze Zeit später die offizielle Begrüßung auf dem Hauptplatz an. Alle Kinder des Dorfes haben sich mit selbst gebastelten deutschen und italienischen Flaggen und einem Begrüßungsschild versammelt. Für die deutschen Gäste steht ein Buffet mit hausgemachtem süßem Gebäck bereit. Schon bei diesem ersten Treffen stellt sich heraus, dass die Erzählungen von den vielen Bindungen zwischen Marktoberdorf und Forza nicht übertrieben sind. Immer wieder gesellen sich Forzesen zu den deutschen Gästen und erzählen von ihren Erfahrungen in und ihren Verbindungen zu Marktoberdorf. In der kommenden Woche trifft man einige von ihnen immer wieder auf der Straße und nimmt sich Zeit für einen kleinen Schwatz. Am Abend erleben die Marktoberdorfer, was der Ort kulinarisch zu bieten hat. Auf bunten, nicht enden wollenden Platten werden ihnen die unterschiedlichsten Fischgerichte serviert. Ein Schmaus nicht nur für den Magen, sondern auch für die Augen.
So intensiv, wie die Woche angefangen hat, geht sie weiter. Auf dem Programm stehen unter anderem die Besichtigung des Dorfes Forza d’Agrò mit seiner aus dem Kultfilm „Der Pate“ bekannten Kirche, der Besuch des Ätna, der wunderschönen Stadt Taormina mit ihrem traumhaft gelegenen Antiken Theater sowie die Besichtigung einer Olivenölmanufaktur und eines Winzerbetriebs inklusive Verkostung. Das Wetter meint es gut mit den Allgäuern, und so ist auch noch ein Badetag am Meer möglich. Kulinarisch und kulturell wird den Oberdorfern das Land durch Kochkurse und musikalisch gestaltete Abende nähergebracht. Auch wenn einige der Mitreisenden (noch) kein Italienisch sprechen, funktioniert die Kommunikation auch mit Händen und Füßen recht gut. Essen und Tanzen kennen keine Sprachbarrieren.
Auch die vielen Geschenke, die die Forzesen ihren Gästen machen – von mit Logo bedruckten T-Shirts und Kochschürzen über Kühlschrankmagnete und aufwendig verzierte Torten – machen deutlich, wie sehr ihnen an einer Partnerschaft mit Marktoberdorf gelegen ist. Die Marktoberdorfer sind ebenfalls sehr angetan von der Gastfreundschaft der Forzesen, aber auch von den vielen Verbindungen zu in Marktoberdorf lebenden Italienern. Vielen wird erst jetzt bewusst, wie viele Leute sie selber kennen, von denen sie nicht wussten, dass sie auch mit Forza in Verbindung stehen.
Als würde der Himmel weinen, fällt in der Nacht vor der Abreise der Marktoberdorfer der erste Regen seit 3 Monaten. Selbst der Ätna gibt sich zum Abschied noch schneebedeckt, als würde er einen Gruß ins kalte Allgäu senden wollen. Ein letztes Mal heißt es für die Marktoberdorfer: Frühstück in der Bar Souvenir, wo auch heute, wie schon mehrmals in der vergangenen Woche, der Bürgermeister des kleinen Ortes den Cappuccino zubereitet. Eine äußerst intensive Woche geht zu Ende und alle sind sich sicher: Das war nicht der letzte Besuch. Ci vediamo a Forza.
Nun steht aber erstmal der Gegenbesuch der Forzesen an. Schon am 29. November werden unsere sizilianischen Gäste in Marktoberdorf ankommen und unter anderem unseren Weihnachtsmarkt mit einem Stand bereichern.
(Veröffentlicht in der AZ vom ??.??.??)





